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Stand: 2001.

 

Bahnen in Salzburg

Überblick
Chronik
Lokomotiven
Strecke
Betrieb

 

der Eröffnungszug am 16.2.1919 mit SETG- Tramwaylokomotive

 

Bei den Staatsbahnen längst ausrangierte altehrwürdige Dampflokomotiven prägten den Betrieb der Stiaglbahn für lange Zeit: die seinerzeitige "Lok1" "Licaon, Bj 1851 (!), dahinter die ehemalige Schnellzuglok 1.18, Bj 1882,  als "Lok2", um 1930

 

V1 mit einer interessanten Garnitur am Haken: SLB Kuppelwagen samt den Lokalbahnbeiwagen B105 (+) und B108

 

Deutz- Lok V2 ist nur noch als eiserne Reserve vorhanden- zum Einsatz kommt sie nur bei Ausfall der nunmehrigen Stammlok V81 oder wenn diese auf der Halleiner Schleppbahn benötigt wird

 

V2 mit einem stattlichen Stieglbahnzug in der 3gleisigen Umsetzanlage am Anfangspunkt der Strecke in Lehen

 

Seit Sommer 2001 wird Stiegl- Bier wieder auf der Schiene verschickt, transportiert wird das Bier in auf  6ax Gelenktragwagen verladenen "Mobiler" Containern.

 

V81 bedient die Anschlußbahn der Fa.Lagermax

 

V81 in der Anschlußbahn der Fa. Papyrus- einem Hauptkunden der Bahn

 

Die Stieglbrauerei ist Zielpunkt zahlreicher Sonderzüge- hier v81 mit Sonderzug; im Hintergrund die Brauerei

 

V81 nähert sich mit einem exklusiven Sonderzug aus Salonwagen "Salon10" (ex Bundespräsidentenzug) der ÖBB Erlebnisbahn samt Heizwagen der Brauerei

 

Anläßlich des 500 Jahr- Jubiläums der Stieglbrauerei im Mai 1992 gastierte die Dampftramwaylok "8" der Museumstramway Mariazell auf der Stieglbahn. Erstmals seit der Eröffnungsfahrt 1920 gab es mit der Lok 8 und den SLB- Beiwagen B105 und 108 wieder Personenzüge auf der Stieglbahn ! 

 

Dampftramwaylok "8" nebst Stiegl "V1" auf dem Brauereigelände

 

Eigens für die immer beliebter werdenden Charterfahrten ab Salzburg Hauptbahnhof direkt in die Stieglbrauerei hält die SLB seit 2002 die bestens dafür geeignete kleine 770.86 (ex KBayStb Pt2/3 6086) bereit. 

 

770.86 unterwegs mit Sonderzug

 
 

Strecke

Frachtenbahnhof Salzburg-Lehen - Stiegl Brauerei/ Salzburg Maxglan

Länge

3,4km

Spurweite

1435 mm

Eigentümer

Anschlussbahnen AG; Betriebsführung: Salzburger Lokalbahn SLB 

Eröffnung

1919

 

1909/1910

Projekt einer "Großgmainerbahn" Nonntal- Maxglan (Stieglbrauerei)- Großgmain. Aufgrund von Protesten der königlich- bayrischen Staatsbahn wurde jedoch keine Baukonzession erteilt. 

1918

Da das Projekt einer Bahn nach Großgmain nach dem Krieg keine Chance auf Verwirklichung mehr hatte, beschloss die Stieglbrauerei einen Teil der geplanten Bahn als Güterbahn selbst zu verwirklichen.

16.2.1919

Eröffnung der Stieglbahn; die geplante Elektrifizierung unterblieb jedoch infolge Materialmangels. Der Betrieb wird an die SETG verpachtet. 

1960

Beginn der Verdieselung durch die Beschaffung einer fabrikneuen  Diesellok von Jenbacher (V1)

70er

der Bahnbetrieb macht immer höhere Verluste; die Stieglbrauerei überlegt die Bahn abzustoßen; zumal andere Unternehmen die Hauptnutzer der Bahn sind 

1.1.1977

Unter dem Druck einer Einstellung bilden die Verlader eine neue Gesellschaft, um den Betrieb zu pachten. Der Fahrbetrieb wird aber nach wie vor von den SETG- Nachfolgern SVB bzw. SLB durchgeführt.

1982

Ankauf  einer Deutz-Diesellok der Bundeswehr Wilhelmshaven (V2)

1988

Zulassung eines beschränkt- öffentlichen Personenverkehrs

2.11.2001

Der Betrieb wird nunmehr von SLB-eigenen Dieselloks abgewickelt; zum Einsatz kommt die im August 2001 von den Wiener Lokalbahnen übernommene V81. V2 bleibt als eiserne Reserve; V1 wird an die "Nostalgiebahnen in Kärnten" verkauft 

 

Dampflokomotiven

Nr.

Name

Bauart

Bauj.

Hersteller

Anmerkung

8

Bürmoos

Bt

1895

Wiener Neustadt

Lok der SLB "Nordlinie"; ab 28.6.1943 vorübergehend auf der Stieglbahn

9

Untersberg

Bt

1901

Krauss, Linz

1920-1925; Tramwaylok; 1925 zurück an SETG

12

Fürsten- brunn

Bt

1902

Krauss; Linz

1920-1925; Tramwaylok; 1925 zurück an SETG

1

-

1 Bt

1851

StEG

1923-1938; ex BBÖ 289.10; ab 1938 langjährige Denkmal- Lokomotive in Linz; jetzt betriebsfähige ÖBB- Nostalgielok "Licaon" !!   

2

-

2'B

1882

Wr. Neustadt

1924-1943; ex BBÖ 1.18; 1943-1946 verliehen; 1947 verschrottet

1'

-

Bt

1905

Krauss, Linz

1937-1969; ex BBÖ 184.04/ NÖLB 1.03; bis 1989 Denkmal in Salzburg- Itzling; an NbiK 

2'

-

Ct

1899

Floridsdorf

1949-1961; ex Wiener Lokalbahn (WLB) Lok60, 1961 an Grazer Schleppbahn

770.86

-

1'B-h2t

1913

Krauss München

seit 2002 Leihgabe von B&B; für Charterfahrten

  

Diesellokomotiven

Nr.

Achsfolge

Baujahr

Hersteller

Leistung

Anmerkung

1''

B-dh

1960

Jenbacher

200PS

1960-2001; entspricht ÖBB BR2060; 

2''

B-dh

1962

KHD

230PS

1982 ex Bundeswehr Wilhelmshaven

V 81

B-dh

1967

Jenbacher

400PS

2001 ex WLB V81 

 

Seit Betriebsbeginn 1919 waren bei der Stieglbahn immer zwei im Eigentum der Brauerei stehende Lokomotiven vorhanden. In den ersten Jahren kamen von der Salzburger Eisenbahn- und Tramwaygesellschaft zwei Tramwaylokomotiven, die infolge der Elektrifizierung der Salzburger Lokalbahnen überflüssig geworden waren. 

Schon bald mussten jedoch nach Ersatz dieser Lokalbahnlokomotiven gesucht werden, aus Kostengründen kamen nur gebrauchte Lokomotiven in Frage. Als erste Lokomotive kam 1923 die 1851 (!) gebaute ehemalige BBÖ- Lok 289.10 ("Licaon") nach Salzburg (Lok1), als Lok 2 folgte 1924 eine altösterreichische Schnellzuglokomotive (!) , Baujahr 1883. 

Beide Maschinen konnten auch aufgrund ihres Alters mehr schlecht als recht befriedigen, besonders Lok2 war als ehemalige Schnellzuglok mit einem Treibraddurchmesser von 1680mm und insbesondere aufgrund ihres Gewichtes für den Schleppbahnbetrieb denkbar ungeeignet und diente folglich nur als Reserve. In den Kriegsjahren wurde sie an einen Rüstungsbetrieb in St.Valentin verliehen. Erst 1947 kehrte sie zurück, wurde aber unmittelbar danach verschrottet. 

Schon zuvor wurde als Ersatz für die schon sehr altersschwache Lok1 (wurde 1938 als Denkmallok in Linz aufgestellt, heute ist sie betriebsfähig als "Licaon" im ÖBB- Nostalgiebestand !) wiederum altbrauchbar ein kleiner Zweikuppler angeschafft, diese Lok entsprach erstmals voll und ganz den Ansprüchen eines Schleppbahnbetriebes, erst 1969 wurde sie in den verdienten Ruhestand versetzt und wird heute von den "Nostalgiebahnen in Kärnten" betreut. 

Als Ersatz für die 1947 verschrottete Lok2 wurde 1949 eine kleine dreiachsige Tenderlokomotive, Baujahr 1900, angeschafft. 1961 wurde sie von der Grazer Schleppbahngesellschaft übernommen. 

Um den Schleppbahnbetrieb weiter aufrecht zu erhalten musste man vom teuren Dampfbetrieb abgehen. 1960 wurde eine der ÖBB- Baurehe 2060 sehr ähnliche Diesellokomotive angeschafft (Lok1, 3.Besetzung), die erste fabrikneue Lok der Stieglbahn überhaupt. Nach Abstellen der Dampflokomotiven bis 1969 fehlte eine Reservelokomotive, erst 1982 konnte als zweite Diesellokomotive eine Deutz- Lokomotive aus Wilhelmshaven übernommen werden ( Lok2''). Diese Kleinlokomotive ist nach wie vor als Reserve vorhanden; Lok1 wurde 2002 verkauft.

Im Laufe der Jahre musste öfters für Aushilfe gesorgt werden, wenn beide Lokomotiven gleichzeitig ausfielen, was insbesondere während des Dampfbetriebes infolge des hohen Alters der Maschinen wiederholt vorgekommen ist. Neben Lokomotiven der SETG-Nordlinie Salzburg- Lamprechtshausen wurden auch exotische Leihfahrzeuge eingesetzt, so etwa eine in Österreich nach dem Krieg verbliebene ungarische Lok oder sogar eine fünffach gekuppelte ehemals preußische G10.  Nach der Verdieselung der Stieglbahn waren es vor allem Diesellokomotiven der Baureihe 2060 die von den ÖBB bei Bedarf angemietet wurden. 

 

Die für einen Achsdruck von 20 Tonnen (Streckenklasse C) zugelassen Strecke nimmt ihren Ausgang im Frachtenbahnhof Salzburg-Lehen.

Gleich zu Beginn werden die Gleise der  Schleppbahn Rauchmühle und die Glan überquert. Nach einer Richtungsänderung wird in km 0,6 die 3gleisige Umsetzanlage Lehen erreicht. Dann folgt, teilweise im Einschnitt, der schärfste Bogen der Strecke mit starker Steigung. Die folgenden Streckenkilometer verlaufen mitten durch städtisches Gebiet, zahlreiche Bahnübergänge gilt es (teils noch händisch) zu sichern; das Gewerbegebiet Taxham wird durch einige Anschlussgleise erschlossen. 

Nach insgesamt 3 Kilometern wird die Endstelle der Bahn erreicht (offiziell Verkehrsstelle Stieglbrauerei genannt). Hier befindet sich die 2gleisige Umsetzanlage (früher dreigleisig), ein kurzes Stutzgleis sowie der üppige Lokschuppen der Stieglbahn. Dieser wurde mittlerweile auf einen Stand reduziert, was aber für die zwei vorhandenen Kleinlokomotiven noch mehr als ausreichend ist. 

Von dieser Verkehrsstelle aus wird noch ein Gleis direkt in die Stieglbrauerei weitergeführt, dort teilt sich dieses in zwei Ladegleise. Rechnet man diesen Teil der Strecke dazu, ergibt sich die Gesamtlänge der Bahn von 3,4km.  

 

Der an die SETG verpachtete Betrieb entwickelte sich seit der Eröffnung 1919 sehr lebhaft, in den ersten Jahrzehnten wurde die Bahn hauptsächlich durch die Stieglbrauerei selbst genutzt; das bei der Eröffnung noch gänzlich unbebaute Gebiet entlang der Strecke entwickelte sich nach und nach zu einem Gewerbegebiet , einige weitere Anschlussgleise wurden gebaut. 

Der anfänglich umfangreiche Biertransport mit den eigenen Bierwaggons der Brauerei  ist schon lange Geschichte, diese Transporte wurden schon bis 1945 fast zur Gänze auf die Strasse verlagert; was blieb ist der Transport von Brauereibedarf.

Da der Bahnbetrieb immer höhere Verluste einfuhr überlegte die Stieglbrauerei die Bahn abzustoßen; zumal großteils andere Unternehmen die Hauptnutzer der Bahn waren. Unter dem Druck einer Einstellung bildeten die Verlader 1977 eine neue Gesellschaft, um den Betrieb zu pachten. Der Fahrbetrieb wird aber nach wie vor von der SETG-Nachfolgerin SLB durchgeführt.

Gegenwärtig werden 10 Anschlussgleisnehmer bedient, wobei aber nur die Firmen Papyrus Altpapier; Lagermax und die Stieglbrauerei selbst für nennenswerte regelmäßige Frachtmengen sorgen. Die Bedienungsfahrten erfolgen nach der Beistellung der Wagen durch die ÖBB im Bhf Salzburg-Lehen am frühen morgen sowie nach Bedarf am Nachmittag.

Erst seit 1988 ist auf der Stieglbahn ein beschränkt- öffentlicher Personenverkehr zugelassen. Als Attraktion für Festveranstaltungen der Stieglbrauerei verkehrten wiederholt Dampfsonderzüge der ÖGEG (mit Dampflokomotiven der Baureihen 50/52 und 93 sowie der SLB-eigenen 770.86) auf der Stieglbahn.  

Neben diesen  Dampfsonderzügen wurden auch schon wiederholt öffentliche Probefahrten mit ÖBB- Dieseltriebwagen der BR 5047 durchgeführt, auch um das Potential dieser mitten durch das Stadtgebiet führenden Bahn aufzuzeigen; man denke nur an den unmittelbar angrenzenden Salzburger Flughafen !!! 

 
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