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Deutschlands Vorbild für Mobilität und Städtebau
Augsburg setzt auf qualitätvolle Erneuerung der City
 

von Robert Schrempf, RS-Redakteur

In Augsburg befindet sich die qualitätvolle Erneuerung des Stadtzentrums in der Umsetzungsphase. Verkehrswege, Aufenthaltsorte und Bauwerke werden neu gestaltet. Das Zentrum wird damit fußgängerfreundlicher, optimal mit dem ÖPNV erreichbar, bekommt ein aufgewertetes Stadtbild, mehr Grün und Aufenthaltsqualität. Deutschlands Experten für Mobilität und Städtebau bezeichnen die unter „projekt augsburg city“ zusammengefassten städtebaulichen Projekte als vorbildlich.

Augsburg war sehr lange Zeit eine führende europäische Metropole. Heute sieht die Stadt eine große Chance auf erneutes Wachstum – durch Qualität. „Wir legen heute das Fundament für die Zukunft unserer Stadt“, sagte Dr. Kurt Gribl, Oberbürgermeister der Stadt Augsburg. Die Entwicklung einer lebendigen und gut erreichbaren Innenstadt mit einer umweltfreundlichen Mobilität wird als zentrale Aufgabe gesehen. Denn diese Punkte sind entscheidend bei der Wahl des Wohn- und Standortes für Menschen und Unternehmen. Heute werden 59 % der Wege im Umweltverbund (zu Fuß, mit dem Rad und mit dem ÖPNV) zurück gelegt, bis 2030 sollen es 75 % sein. Neu gestaltete Verkehrswege, Aufenthaltsorte und Bauwerke sollen den Anforderungen an eine moderne, lebendige Stadt gerecht werden. Dazu gehören neben dem Umbau des zentralen Umsteigeknotens auf dem Königsplatz, der unterirdischen Einbindung der Straßenbahn am Hauptbahnhof, der Neugestaltung der Fußgängerzone und der Umwandlung der Maximilianstraße in einen verkehrsberuhigten Geschäftsbereich auch viele weitere Vorhaben, wie der Ausbau des Radwegenetzes.

Re-Urbanisierung erhöht die Standortattraktivität
Die Menschen ziehen zunehmend in die Städte. Sie erwarten urbane Lebensqualität, eine breite Infrastruktur-Ausstattung sowie verbesserte Mobilität und Erreichbarkeit. Für Unternehmen bestimmt das Angebot an Fachkräften die Attraktivität einer Stadt. Und für Fachkräfte ist wiederum die Attraktivität der Stadt entscheidend: Es geht um Lebensqualität, attraktive Arbeitsplatzangebote und Wohnmöglichkeiten. Es geht um gute Kinderbetreuung und Bildungseinrichtungen. Und es geht um die Dynamik, die eine Stadt ausstrahlt. Eine neue Aufgabe für moderne Städte ist es auch, Orte der Identifikation zu schaffen: Orte, wo man sich wohlfühlt, sich gerne aufhält, aber auch produktiv sein kann. Die Verkehrsberuhigung ist dafür eine wichtige Voraussetzung. „Eine moderne Innenstadt ist viel mehr Wohnzimmer für uns Menschen als eine Garage für Autos“, sagte Gerd Merkle, Baureferent der Stadt Augsburg. In den Städten der Zukunft wird sich langfristig die Dominanz des Autos verringern. Denn zu viele Autos bringen neben ökologischen und ökonomischen auch ganz praktische Probleme mit sich: Meist gibt es keinen Raum für zusätzliche Straßen und Parkplätze. Für viele dieser genannten Punkte ist „projekt augsburg city“ ein zentraler Baustein.
 


Im Anschluss an den Königsplatz wird die Fuggerstraße in einen grünen Boulevard umgestaltet.

© Foto oben: Robert Schrempf, Grafik unten: Stadtwerke Augsburg

Der neue Identifikationspunkt der Stadt
In Augsburg (rund 270.000 Einwohner) wurde in den vergangenen Jahren das mittlerweile 40,5 Kilometer umfassende Straßenbahnnetz durch Neubaustrecken zur Universität (1996), zur nördlichen Stadtgrenze (2001), zum Klinikum (2002) und zuletzt in die Nachbarstadt Friedberg (2010) erweitert. Zugleich wurden für die rund 66.000 Einpendler „Park & Ride“-Anlagen an den Endstationen der Straßenbahnlinien eingerichtet. Seit 1990 sind die Fahrgastzahlen um 25 Prozent gestiegen. Ein weiterer Ausbau in die Region bringt wenig, wenn nicht auch die Leistungsfähigkeit im Kernnetz ausgebaut wird. Alle Straßenbahnlinien treffen am Umsteigedreieck Königsplatz, kurz „Kö“ genannt, zusammen. Die Gleisanlagen an diesem zentralen Knotenpunkt entsprachen in vielerlei Hinsicht (Kapazität, Sicherheit, Serviceangebot, Barrierefreiheit, Bahnsteiglängen) nicht mehr den gestiegenen Anforderungen. Der neu gestaltete Kö bietet den Fahrgästen nach einjähriger Bauzeit ab Dezember 2013 neue Maßstäbe hinsichtlich Kapazität, Komfort, Sicherheit und Barrierefreiheit. Eine veränderte Verkehrsführung – es erfolgte eine Verkehrsumlegung des Individualverkehrs in Parallelstraßen – ermöglicht zudem eine schnellere Abwicklung und einen direkten Zugang zur Innenstadt. Im Anschluss an den Kö wird die Fuggerstraße in einen grünen Boulevard umgestaltet.
 

Bis Ende 2013 wird der Kö modern und attraktiv gestaltet – und alle Funktionen eines zentralen Verkehrsknotenpunkts bestens erfüllen.

© Grafik: Stadtwerke Augsburg

Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof
Ein weiteres Teilprojekt stellt die Mobilitätsdrehscheibe Augsburg dar. Es sieht die unterirdische Einbindung der Straßenbahn am Hauptbahnhof – die Haltestelle wird sich künftig direkt unter den Fern- und Regionalbahnsteigen befinden – sowie die Errichtung eines S-Bahn-Systems vor. Mit dem Bau des Tunnelabschnitts Ost wurde bereits begonnen. Ähnlich wie in Linz wird man am Hauptbahnhof bequem zwischen Straßenbahn, dem Regio-Schienenverkehr und dem nationalen wie internationalen Bahnverkehr umsteigen können. Die Mobilitätsdrehscheibe Hauptbahnhof ist ein Gemeinschaftsprojekt von DB, Stadt und den Stadtwerken Augsburg und soll bis 2019 fertig sein.

Insgesamt sind für den Bau der Mobilitätsdrehscheibe, die neuen Straßenbahnlinien, den Ausbau des Verkehrsknoten Königsplatz sowie die Einrichtung der S-Bahn Augsburg 250 Millionen Euro veranschlagt. Davon sind 160 Millionen Euro potenziell über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz förderfähig.

Fazit: „projekt augsburg city“ bringt mehr Lebensqualität und Mobilität in das Stadtzentrum. Die Stadt wird damit attraktiver – als Wirtschaftsstandort, als Touristenziel, als Einkaufs- und Erlebnisort und als Heimat für ihre Menschen. Die getätigten Investitionen werden sich letztendlich durch die zusätzliche Wertschöpfung vielfach bezahlt machen.


Weiterführende Links zum
"projekt augsburg city" :

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Dieser Artikel ist in der RS-Fachzeitschrift 4/2013 erschienen.

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